PROGRAMM
Januar - April 2012
Montag, 23. Januar, 20.00 Uhr
Ein Jahr vor dem 50. Jahrestag des Elysée-Vertrags. Die deutsch-französischen Wissenschaftsbeziehungen als Chance für einen Neuanfang
Journée franco-allemande – zum 49. Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages am 22. 01. 1963
Vortrag von Prof. Dr. Pierre Monnet, Leiter des Institut Français d'Histoire en Allemagne (IFHA), Frankfurt Einführung: Prorektor Prof. Dr. Thomas Pfeiffer, Grußwort; Honorarkonsul Michel Maugé, Moderation: Dr. Erika Mursa, in deutscher Sprache
Hörsaal 10 der Neuen Universität, Eintritt frei
„Si je devais recommencer, je commencerais par la culture“, erklärte Jean Monnet, Wegbereiter der Europäischen Einigung, Ende der 50er Jahre. So sollte das vereinigte Europa mit seinem deutsch-französischen Nukleus nicht nur auf einem wirtschaftlichen und politischen Programm, sondern auf einer Gemeinschaft des Wissens und der Kultur gründen.
Nach mehr als einem halben Jahrhundert nicht immer ungetrübter deutsch-französischer Verständigung, die letztlich zu einer großen Dichte an wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen sowie an kulturellen und zivilgesellschaftlichen Transfers führte, ist die Zeit für eine Aktualisierung dieser Beziehungsgeschichte gekommen. Pierre Monnet ruft die intellektuellen Führungskräfte auf, die deutsch-französische Partnerschaft innerhalb einer Wissenschaft neu zu begründen, die sich selbst als Teil der Zivilgesellschaft und der politischen Strategie verstehen muss.
Prof. Dr. Pierre Monnet lehrte an der Université de Bourgogne (1994), danach an der Mission Historique Française en Allemagne (MHFA) Göttingen, 1999-2003 als deren Leiter, ab 2003 an der Université de Versailles als Professor für mittelalterliche Geschichte, 2005 bis 2011 als Studienleiter an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS) Paris, wo er u.a. zur Einführung des deutsch-französischen Masters in Geschichte zwischen der EHESS und der Universität Heidelberg beitrug.
Von 2007 bis 2011 war Prof. Monnet zunächst Vize-Präsident, dann Präsident der Deutsch-Französischen Hochschule Saarbrücken. Seit September 2011 ist er Leiter des Institut français d'histoire en Allemagne (IFHA) in Frankfurt. P. Monnet ist Mitglied der Expertenkommission für das deutsch-französische Geschichtsbuch.
Eine Veranstaltung des DFK gemeinsam mit der Universität Heidelberg und dem Bureau de Coopération Universitaire (BCU)
Dienstag, 24. Januar, 17.00 Uhr
Café littéraire: Mathias Enard: Parle-leur de batailles, de rois et d'éléphants
Buch vorgestellt von Annie Trösch in französischer Sprache, vorherige Lektüre empfohlen
Café Knösel, Untere Strasse 37 / Haspelgasse 20, Eintritt frei, Diskussion auf Französisch und Deutsch, Text bei Édition Gallimard
Mai 1506: Furieux de n'être pas payé, Michel-Ange a laissé en chantier l'édification du tombeau du pape Jules II et quitté Rome dans le plus grand secret. Le sultan Bajazet le second l'a invité à concevoir un projet de pont sur la Corne d'Or, lui offrant ainsi une occasion salutaire de se mettre à l'abri de la vengeance du pape. L'artiste de la Renaissance nous emmène dans un monde fascinant et mystérieux, voyage consacré à la création et à la connaissance d'une autre civilisation … Le sentiment de dépaysement qu'on éprouve à la lecture de ce livre serait-il un écho poétique et nuancé de ce qu'on qualifie aujourd'hui de « choc des civilisations » ?
Mai 1506: Verärgert über ausstehende Zahlungen hat Michelangelo die Errichtung des Grabmals des Papstes Julius II. abgebrochen und klammheimlich Rom verlassen. Eine Einladung des Sultans Bayezid II., eine Brücke am Goldenen Horn zu entwerfen, bietet ihm eine einmalige Gelegenheit, sich der Verfolgung durch den Papst zu entziehen. Der Künstler der Renaissance nimmt uns in eine faszinierende und geheimnisvolle Welt mit, auf eine Reise, die dem künstlerischen Schöpfungsakt und der Annäherung an eine andere Zivilisation gewidmet ist … Das Unbehagen, das ihn in dieser fremden Welt begleitet, empfindet der Leser stellenweise als eine poetische Umsetzung dessen, was man heute „Kampf der Kulturen“ nennt.
Eine Veranstaltung des DFK mit Unterstützung des Café Knösel
Donnerstag, 02. Februar 19.30 Uhr
Alain-Xavier Wurst : Zur Sache, Chérie - Ein Franzose verzweifelt an den deutschen Frauen
Lesung und Gespräch von und mit Alain-Xavier Wurst in deutscher Sprache – Moderation Anne-Marie Schirmer
Montpellier-Haus, Kettengasse 19, Eintritt frei
« Très charmant ! » Hamburger Morgenpost
„Die deutsche Frau ist wunderbar. Sie könnte perfekt sein. Wenn sie nur wüsste, wie man flirtet.“ Alain-Xavier Wurst spricht aus Erfahrung. Seit sieben Jahren lebt und liebt der Franzose nun schon in Deutschland, wo für das Spiel des Flirtens offenbar ganz andere Regeln gelten als jenseits des Rheins …
Alain-Xavier Wurst, geboren 1969 in Paris, ist Journalist. Zwischen 2007 und 2008 war er bei ZEIT ONLINE verantwortlich für Außenpolitik. Für seinen Blog über den französischen Präsidentschaftswahlkampf wurde er 2007 für den deutsch-französischen Journalistenpreis nominiert.
« Dans Zur Sache, Chérie … l'auteur raconte ses expériences malheureuses en matière de flirt avec des beautés germaniques. Il y a celles qui détournent la tête au moindre regard, celles qui n'acceptent pas les compliments, celles qui refusent un verre de champagne parce qu'elles pensent que tout flirt débouche forcément sur une partie de jambes en l'air …»
Voici ce que l'on pouvait lire dans un article du magazine Ecoute de juillet 2011 consacré au livre du journaliste français habitant Hambourg depuis huit ans et grand dragueur devant l'Eternel.
Rohwolt Taschenbuch Verlag, 2010
Eine Veranstaltung des DFK im Montpellier-Haus
Donnerstag, 16. Februar, 19.30 Uhr
Von der athenischen Demokratie zum Sturz Napoleons – Herausforderungen und Stationen einer deutsch-französischen Zeitreise
Vorstellung des neuen Bandes des Deutsch-Französischen Geschichtsbuches durch den Herausgeber Oberstudienrat Dr. Peter Geiss im Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Maissen, Moderation: Dr. Erika Mursa in deutscher Sprache
Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Pfaffengasse 18, Eintritt frei
Das deutsch-französische Geschichtsbuch der Verlage Klett und Nathan ist ein Meilenstein der deutsch-französischen kulturellen Zusammenarbeit. Das gemeinsame Geschichtsbuch mit identischem Inhalt ist das einzige Schulbuch, das jemals in einer Version in allen deutschen Ländern und in Frankreich genehmigt wurde. 2006 erschien mit Europa und die Welt seit 1945 der erste Band. 2008 wurde der zweite Band Europa und die Welt vom Wiener Kongress bis 1945 veröffentlicht. Nun wird der dritte und letzte Band Europa und die Welt von der Antike bis 1815 vorgestellt.
Dr. Peter Geiss, geboren 1971, ist Oberstudienrat für Geschichte und Französisch am Friedrich-Ebert-Gymnasium, Bonn. Für 2011/2012 vertritt er eine Professur für Geschichte und ihre Didaktik an der Universität Wuppertal.
Prof. Dr. Thomas Maissen studierte ab 1981 an den Universitäten Basel, Rom und Genf Geschichte, Latein und Philosophie. Forschungsstipendien führten ihn von 1989 – 1993 nach Neapel, Paris, Venedig und Florenz. 2002 habilitierte er sich an der Universität Zürich mit dem Thema Staatsverständnis und Repräsentation in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft. Seit 2004 ist er Ordentlicher Professor für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Frühe Neuzeit an der Universität Heidelberg.
Dr. Erika Mursa, Beauftragte der DVA-Stiftung, Stuttgart, ist Mitglied im Beirat des DFK und leitet die Französische Woche Heidelberg.
Eine Veranstaltung des DFK in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte
Dienstag, 13. März, 20.15 Uhr
Camille de Peretti: Nous vieillirons ensemble – Wir werden zusammen alt
Lesung und Gespräch in französischer und deutscher Sprache von und mit Camille de Peretti – Moderation Anne-Marie Schirmer, deutsche Texte gelesen von Dr. Thomas Städtler
Buchhandlung Schmitt & Hahn, Hauptstr. 8, Eintritt 5,- €
Dimanche 1er octobre, 9h15 : Une journée comme les autres aux Bégonias. Nini, la vieille excentrique, attend la visite de sa petite Camille. Robert Leboeuf aimerait gagner le coeur de Thérèse Leduc, veuve et toujours vierge, malgré son grand âge. Christiane l'infirmière se débarrasse d'un amant peu enclin à divorcer de sa femme pour elle. Le capitaine Dreyfus prépare sa grande évasion … Et les familles des résidents accomplissent, bon gré mal gré, leur devoir dominical. La vie s'écoule doucement entre joie et souffrance, amitié et solitude, amour et ennui, maladie et envie. Camille de Peretti propose une immersion insolite et bouleversante dans l'univers singulier des maisons de retraite.
„Geschickte Rösselsprünge durchs Reich der langen Weile … “ (Joseph Hanimann, FAZ, 23.01.2011). Die junge französische Autorin Camille de Peretti, erst 30 Jahre alt, überzeugt, amüsiert und unterhält mit einer leichtfüßigen Altersheimkomödie. Da treffen wir die hochbetagte Louise Alma, einst als „Königin des Omeletts“ bekannt, oder die demente „Baronin“ Geneviève, die ihren Mann Alphonse dadurch zum Wahnsinn treibt, dass sie ihn ständig mit verflossenen Liebhabern verwechselt …
« Nous vieillirons ensemble », Editions Stock 2008/ Le Livre de Poche 2009, « Wir werden zusammen alt », Rowohlt, Reinbek 2011
Eine Veranstaltung der Buchhandlung Schmitt & Hahn und des DFK
Samstag, 17. März 2012, 20 Uhr
Voyage à Jérusalem
Theaterstück von und mit Julianna Herzberg, in französischer Sprache
Romanischer Keller im Romanischen Seminar, Ecke Seminarstraße / Kettengasse, Eintritt 10,- € / erm. 8,- €
« Si tu veux comprendre quelque chose, viens maintenant, » lui a dit Saïd. La jeune Allemande se rend donc en Palestine, en plein milieu de la « Guerre des 33 jours ». Elle se retrouvera au coeur du conflit israélo-palestinien, et vivra pourtant une histoire d'amitié exceptionnelle. Voyage à Jérusalem a été créé à partir d'extraits du journal de bord de la comédienne Julianna Herzberg qui a voyagé en Israël/Palestine en août 2006. Un désir urgent de paix est au coeur de ce spectacle, dont on ne peut sortir indemne.
Julianna Herzberg absolvierte ihr Schauspielstudium von 1999 bis 2001 am Conservatoire National de Théâtre Avignon und von 2001 bis 2005 an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Ihre schauspielerische Tätigkeit begann Julianna Herzberg bei der Compagnie Les Ouvriers in Avignon. Sie spielte u.a. in der Werkstatt der Kulturen Berlin und am Volkstheater Rostock, anschließend folgte ein Engagement am Theater Junge Generation in Dresden. Seit der Spielzeit 2007/2008 ist Julianna Herzberg festes Ensemblemitglied am Theater tri-bühne in Stuttgart.
Eine Veranstaltung des DFK
Dienstag, 27. März, 19.30 Uhr
Chancen und Grenzen französisch-deutscher Europa- und Weltpolitik – Das Duo Valéry Giscard d'Estaing und Helmut Schmidt (1974 – 1981)
Vortrag von Prof. Dr. Hartmut Soell, Universität Heidelberg, in deutscher Sprache
Victor Hugo Bibliothek im Romanischen Seminar, Seminarstr. 3, II. Obergeschoss, Eintritt frei
Im Mittelpunkt des Vortrages stehen folgende vier Unterthemen:
- Die Abwehr des durch die erste Ölpreiskrise (1973/74) verursachten drohenden Zerfalls der Europäischen Gemeinschaft (auch bedingt durch die währungs- und wirtschaftspolitischen Schwächen Italiens und Großbritanniens)
- Die von Giscard und Schmidt initiierte Weltwirtschaftspolitik im Rahmen der G 7 (ab 1975)
- Die Gründung des Europäischen Währungssystems (EWS) um die Wende 1978/79
- Die Vorgeschichte des NATO-Doppelbeschlusses in Guadeloupe (Januar 1979)
Hartmut Soell, Jahrgang 1939, Promotion 1963, Habilitation 1974, seit 1977 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Heidelberg. 1965-68 Referent H. Schmidts (in dessen Rolle) als Fraktionsvorsitzender der SPD im Deutschen Bundestag; 1980-94 Abgeordneter des Deutschen Bundestages; von 1983-94 Mitglied der Parlamentarischen Versammlungen des Europarates und der Westeuropäischen Union (WEU); 1992/1993 Präsident der WEU-Versammlung.
Eine Veranstaltung des DFK
Dienstag, 17. April, 17.00 Uhr
Café littéraire : Emmanuel Carrère: L'adversaire
Buch vorgestellt von Ulrike Schaffhauser in französischer Sprache - vorherige Lektüre empfohlen
Café Knösel, Untere Strasse 37/Haspelgasse 20, Eintritt frei, Diskussion auf Französisch und Deutsch, Text bei Sabine Wespieser Editions (2005), Edition Gallimard, Folio (2009)
En 1993 un fait divers éveille l'intérêt d'Emmanuel Carrère : Jean-Pierre Romand, un homme d'une quarantaine d'années, médecin respecté travaillant pour l' O.M.S. à Genève , tue sa femme, ses deux enfants et ses parents. Il tente ensuite de se suicider, mais en vain. Les enquêteurs découvrent que depuis 18 ans le meurtrier a mené une double vie, ce dont personne ne se doutait.
L'auteur assiste au procès comme correspondant de presse pour savoir ce qui a pu amener cet homme à assassiner toute sa famille. L'Adversaire n'est pas un roman, mais un récit, une documentation, une biographie de la vie de Jean-Pierre Romand. Le texte a été mis en scène par Nicole Garcia. La pièce passe en ce moment au théâtre municipal de Heidelberg sous le titre Amok.
Emmanuel Carrère a écrit une dizaine de romans dont La classe de neige. Il a reçu le prix Renaudot 2011 pour son roman Limonov.
Eine Veranstaltung des DFK mit Unterstützung des Café Knösel
Montag, 23. April, 19.30 Uhr
L'Alsace durant l'entre-deux guerres
Vortrag von Prof. Jean-François Kovar, Strasbourg, in französischer Sprache
Victor Hugo Bibliothek im Romanischen Seminar, Seminarstr. 3, II. Obergeschoss, Eintritt frei
La période de 1919 à 1939 est une séquence bien délicate de l'histoire de l'Alsace. La politique d'assimilation à la France, mise en place au lendemain de la Première Guerre mondiale, provoque un sérieux malaise et favorise un net clivage entre nationaux et autonomistes. Il culmine en 1924 quand le Cartel des gauches tente de supprimer la législation locale en particulier dans le domaine religieux. Une large mobilisation traverse la population alsacienne qui défend la spécificité régionale. Ce combat politique a pour toile de fond un contexte économique favorable durant les années 1920 qui se détériore très sérieusement durant la décennie suivante.
Jean-Francois Kovar ist Professor für Religion am Collège Episcopal Saint–Etienne in Straßburg und Autor der Bücher: Moines et moniales en Alsace (2007) und Des religieux et des religieuses en Alsace (2011). Als Präsident der Université Populaire de la Krutenau in Straßburg hält er regelmäßig Vorträge über eine Vielzahl religiöser, historischer und kunsthistorischer Themen. In diesem Zusammenhang veranstaltet er auch zahlreiche Führungen in und um Straßburg. Im Sommer 2011 hielt er im DFK einen brillanten Vortrag über Strasbourg au temps de la Réforme.
Eine Veranstaltung des DFK
Samstag, 28. April, 20.00 Uhr
Pigor & Eichhorn : Volume F - Volumen f – rein französisch
Chansonabend in französischer Sprache
Kulturfenster, Kirchstraße 16, 69115 HD, VVK 17,-€ / 15,-€ + Systemgebühr, AK 20,-€ / 18,-€
Le chanteur humoriste berlinois Pigor et son pianiste souffre-douleurs dans leur premier spectacle en français: Pigor chante – Benedikt Eichhorn doit l'accompagner: Volume F
Dans le monde germanophone, Pigor et Eichhorn sont des artistes reconnus qui ont écumé à peu près toutes les petites et moyennes scènes du paysage culturel. Leur spectacle se suit comme une série TV culte … ils en sont au Volume 7 et leur dernière excentricité, c'est – le programme français! Les chansons de Pigor sont drôles comme c'est rarement le cas sur une scène francophone. C'est un humour éclatant, comme une très bonne BD. Pigor se moque de tout ce qui lui semble ridicule et un petit peu plus. Et de temps en temps, le pianiste se met au micro. Voilà … le décor est posé.
Eine Veranstaltung des Kulturfensters und des DFK