CINÉ-CLUB FRANÇAIS
April - September 2010
Karlstorkino Heidelberg, Eintritt: 6,- € / 5,- € Erm./ 3,- € Mitgl. DFK
Kartenreservierung: 06221 – 97 89 18
Aufführung jeweils am Donnerstag, weitere Termine unter www.karlstorkino.de und in der Tagespresse
Alle Filme: französisches Original mit deutschen Untertiteln
Donnerstag, 08. April, 19.00 Uhr
Partir – Die Affäre
Frankreich 2009, Regie: Catherine Corsini, mit Kristin Scott Thomas, Sergi López u.a.
Suzanne ist um die 40 und führt mit ihrem Mann und ihren beiden jugendlichen Kindern ein beschauliches Leben in Südfrankreich. Aus Langeweile beschließt sie ihre Arbeit als Physiotherapeutin wieder aufzunehmen und eine Praxis auf dem Anwesen errichten zu lassen. Die Bauarbeiten übernimmt Ivan, ein Hilfsarbeiter, der im Gefängnis war und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält. Als Suzanne und Ivan aufeinander treffen, sind sie magisch voneinander angezogen. Und so entscheidet sich Suzanne dafür, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen …
Hauptdarstellerin Kristin Scott Thomas brilliert in ihrer Rolle ebenso herausragend wie zuletzt in IL Y A LONGTEMPS QUE JE T’AIME. Intensiv gespieltes, leidenschaftliches Drama über die Liebe und den Aufbruch, die Kraft des Verlassens, aber auch die bitteren Konsequenzen daraus.
Weitere Termine im Anschluss an den 08.04., 10.04. (19.00 Uhr), 11.04. (21.00 Uhr), 15.04. (19.30 Uhr), 18.04. (19.00 Uhr).
Donnerstag, 27. Mai, 19.30 Uhr
Joueuse – Die Schachspielerin
Frankreich/Deutschland 2009, Regie: Caroline Bottaro, mit Sandrine Bonnaire, Kevin Kline, Valerie Lagrange u.a.
Der Roman wurde am 11. März 2008 im Café Littéraire besprochen.
In einem kleinen idyllischen Dorf auf Korsika besteht das Leben der stillen Hélène (Sandrine Bonnaire) aus einer Reihe von sich ähnelnden Tagen. Sie arbeitet als Zimmermädchen in einem Hotel und wirkt mit ihrer Ehe, ihrem Mann und ihrer fünfzehnjährigen Tochter Lisa glücklich. Ihr bescheidenes Leben scheint vielleicht etwas monoton, aber es verläuft in geordneten Bahnen von vermeintlicher Zufriedenheit. Alles ändert sich, als sie beim Putzen ein junges verführerisches Paar beobachtet, das auf einer der Hotelterrassen Schach spielt. Hélène fühlt sich sofort von diesem geheimnisvollen Spiel angezogen, hinter dem sich für sie eine aufregende Welt verbirgt. Ihr Mann hält gar nichts davon, ihm ist die neue Passion seiner Frau eher peinlich, und will sie wieder davon abbringen. Doch Hélène beschäftigt sich heimlich weiter damit und findet in dem kauzigen Dr. Kröger (Kevin Kline), dessen Haushalt sie in Ordnung hält, einen Mentor und Freund. Nach anfänglichem Zögern unterstützt er sogar ihre Idee an Turnieren teilnehmen zu wollen. Für sie beginnt ein Abenteuer mit unabsehbaren Folgen. Denn mit ihrer Leidenschaft für das Spiel riskiert sie bald ihre Ehe und ihren guten Ruf. Ihr ganzes bisheriges Leben gerät aus den Fugen …
Weitere Termine im Anschluss an den 27.05. in Planung
Donnerstag, 24. Juni, 19.30 Uhr
Le père de mes enfants – Der Vater meiner Kinder
Frankreich/Deutschland 2009, Regie: Mia Hansen-Løve, mit Louis-Do de Lencquesaing, Chiara Casselli u.a.
Grégoire Canvel führt ein bewegendes Leben: Er hat eine Ehefrau, die ihn liebt, drei entzückende Kinder und einen erfüllenden Job. Doch was keiner so recht sieht oder sehen will: er geht zu viele geschäftliche Risiken ein, macht immer mehr Schulden und hat immer weniger Kraft sich dagegen aufzubäumen. Stattdessen nimmt eine lähmende Müdigkeit, eine wachsende Verzweiflung zunehmend von ihm Besitz. Mit einem Schlag ändert sich für die Familie alles ...
LE PÈRE DES MES ENFANTS ist der zweite Langfilm von Regisseurin Mia Hansen-Løve, die damit dem französischen Filmproduzenten, ihrem Mentor Hubert Balsam, ein berührendes Denkmal setzte. 2009 gewann die französisch-deutsche Produktion den Spezialpreis der Jury in der Festivalreihe „Un certain regard” in Cannes.
Weitere Termine im Anschluss an den 24.06. in Planung
Donnerstag, 08. Juli, 19.30 Uhr
Les herbes folles – Vorsicht Sehnsucht
Frankreich 2009, Regie: Alain Resnais, mit Sabine Azéma, André Dussollier, Anne Consigny u.a.
Eine Tasche schwebt durch die Luft – und nichts ist, wie es zuvor war. Ein an sich banales Ereignis führt in Alain Resnais’ Tragikomödie LES HERBES FOLLES zu haarsträubenden Verwicklungen. Die gestohlene Brieftasche einer Amateurpilotin (Sabine Azéma) löst im Finder (André Dussolier) Merkwürdiges aus: Er beginnt sofort, sich für diese Frau um die 50 zu interessieren. In seiner Phantasie versucht er sich vorzustellen, wer sie ist und wie er sie kennen lernt. Schließlich gibt er die Geldbörse aber doch nur bei der Polizei ab und hinterlässt seine Telefonnummer. Marguerite bedankt sich telefonisch, legt aber keinen Wert auf ein persönliches Treffen, was Georges nun um so mehr dazu bringt, sich in ihr Leben zu drängen. Der gutbürgerlich situierte Georges scheint geradezu besessen von einer unbekannten Frau. Als es dann doch zu einem Treffen kommt, geraten bei diesen nicht mehr ganz jungen und sehr lebenserfahrenen Menschen die Dinge völlig außer Kontrolle ...
Alain Resnais wird alt und verfällt in Melancholie. Aufgrund der eigenen Endlichkeit? Aufgrund der Unbegreiflichkeit der Weiblichkeit? Aufgrund der schließlich und endlichen Unmöglichkeit von Beziehungen? Eine Ikone des französischen Kinos, die sich humorvoll, leicht verrückt und sicher auch selbstreflexiv in phantasievollen, freiheitsliebenden, direkten Bildern mit vielerlei Anspielungen gefällt.
Weitere Termine im Anschluss an den 24.06. in Planung
Donnerstag, 26. August, 19.30 Uhr
Le hérisson – Die Eleganz der Madame Michel
Frankreich/ Italien 2009, Regie: Mona Achache mit Anne Brochet, Ariane Ascaride, Wladimir Yordanoff, Josiane Balasko u.a.
Mit 11 Jahren stellt Paloma fest: das Leben ist sinnlos. Und so beschließt sie, sich an ihrem 12. Geburtstag umzubringen. Ihre bourgeoisen Eltern sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um von den Plänen des Mädchens etwas mitzukriegen, ihre Schwester hat ebenfalls eigene Sorgen. Da treten auf einmal zwei Personen in Palomas Leben. In der Hausmeisterin Renée und auch in ihrem neuen Nachbarn, dem Japaner Kakuro, findet sie feinfühlige Vertraute, die ihr zeigen, dass man bloß genauer hinschauen muss, um die Schönheit des Lebens zu erkennen ...
LE HÉRISSON ist ein wunderbar gefühlvoller Film, der einfühlsam und intelligent über zentrale Themen des Lebens reflektiert – insbesondere über die vielen positive wie negative Dinge, die sich über das Erwachsenwerden zwangsläufig ergeben werden.
Weitere Termine im Anschluss an den 26.08. in Planung
Donnerstag, 16. September, 19.00 Uhr
Coco Chanel & Igor Stravinsky
Frankreich 2009, Regie: Jan Kounen, mit Anatole Taubmann, Mads Mikkelsen, Anna Mouglalis u.a.
Paris, 1913: Stravinsky im Théâtre des Champs-Élysées wenige Minuten vor der Premiere seines „Le sacre du printemps”. Es wird schlimm kommen – denn die französische Elite ist von der rohen Urgewalt seiner Komposition überfordert. Noch während der Aufführung kommt es im Saal zu Tumulten. Amüsiert verfolgt Modeschöpferin Coco Chanel die Situation; sie interessiert sich ohnehin mehr für den Mann als für die Komposition. Erst sieben Jahre später werden sich Chanel und Stravinsky zufälligerweise in Paris unter völlig neuen Umständen wieder sehen ...
COCO CHANEL & IGOR STRAVINSKY ist ein dramatischer und spannender Film über die Liebe zweier Menschen, die wegen ihrer Kreativität zueinander gefunden haben, auch wenn weder Stravinsky von der Mode angetan war, noch Chanel von Musik etwas verstand. Ein sehenswertes und berührendes Liebesdrama, ganz besonders für die Freunde des französischen Kinos.
Weitere Termine im Anschluss an den 16.09. in Planung